Beruflicher und künstlerischer Werdegang

1926
am 5. Dezember als Sohn des Studienrats Dr. Erdmann Rudolf Richter und dessen Frau Gertrud Anna Beier in Dresden geboren

1933 bis 1937
Besuch der Volksschule in Dresden-Laubegast

ab 1937
Besuch der Städtischen Oberschule (Schillerschule) in Dresden-Blasewitz

1941-1944
Segelfliegerausbildung,
Ausbildung und Einsatz als Luftwaffenhelfer

1944
vorzeitige Versetzung in die Sexta und Abgangszeugnis (Anerkennung der Reife) wegen Einberufung zum Wehrdienst

Soldat an der Westfront

ab Mai 1945
Kriegsgefangenschaft in Belgien (für 1 Jahr)

ab 1946
Kriegsgefangenschaft in England im Gefangenenlager Winterborne St. Martin, genannt Martinstown (Dorset)

Mai 1948
Entlassung aus der englischen Kriegsgefangenschaft

auf Wunsch der Eltern Rückkehr nach Dresden

Arbeit in der Mädchen-Volksschule in Dresden Laubegast und Ausbildung zum Neulehrer

1949 bis 1950
Studium an der Pädagogischen Fakultät der Technischen Hochschule Dresden (Fachrichtung Kunsterziehung und Geografie, 1 Semster)

Wechsel an die Universität Leipzig (3 Semester)

1951
Wechsel an die Humboldt-Universität zu Berlin zum Studium der Kunsterziehung

lernt die Geschwister Dieter und Ingeborg Grampp kennen

1952
Heirat mit Ingeborg Grampp

erhält eine Studienverlängerung zur Erlangung der Lehrberechtigung für die Erweiterte Oberschule im Fach Kunsterziehung

1953
Staatsexamen

wird wissenschaftlicher Assistent für Methodik der Kunsterziehung und der künstlerischen Praxis an der Humboldt-Universität bei Prof. Berta Stöcker

1954
Geburt des Sohnes in Dresden

Aufnahme einer planmäßigen Aspirantur an der Humboldt Universität

1955
Studienreise zu wichtigen Kunstdenkmälern in Westdeutschland

erster Lehrauftrag für Malerei und Grafik am Institut für Kunsterziehung der Humboldt-Universität

1957
Promotion am Institut für Kunsterziehung der HU

Ingeborg zieht mit dem Sohn von Dresden nach Berlin

1958
Reise nach Basel zur Tagung der Schweizer Kunsterzieher

die Familie bezieht eine erste eigene Wohnung, direkt an der Sektorengrenze zu Westberlin

1959
Geburt der Tochter

1960
nach dem Tod von Prof. Georg Stapel vorübergehend Leitung des Instituts für Kunsterziehung der HU

1962 bis 1965
externes Studium und Diplom an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin Weißensee bei Prof. Heinrich Burkhardt und Prof. Fritz Dähn

1964 bis 1965
neben der Malerei nun auch intensive Beschäftigung mit der Lithografie, danach Beginn der kontinuierlichen Arbeit mit dem Tiefdruckverfahren

Umzug der Familie in eine 3-Zimmer-Wohnung in Berlin-Mitte, die zugleich als Atelier für seine Ölmalerei dient

1965
Tod des Vaters

1966
wird Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR

Ernennung zum Dozenten für Theorie und Praxis der künstlerischen Gestaltung am Institut für Kunsterziehung der Humboldt-Universität

1968
Studienreisen nach St. Petersburg (ehemals Leningrad), Moskau und Prag

1971
Berufung zum außerordentlichen Professor

wird Mitherausgeber der Reihe „Junge-Welt-Graphik“

1972
kauft sich eine eigene kleine Druckpresse

1975
Reise nach Krakau und dort Begegnung mit dem polnischen Komponisten Witold Lutosławski, dem er eine Grafik widmet

1976
nach einem Sommerurlaub auf dem Darß (Niehagen, Ahrenshoop) Beginn mit der Folge „Standläufer“ (drei Blätter); drei weitere folgen 1977 und das siebente Blatt 1981

1977
die Folge „Zu Dürers 450. Todestag“ (vier Blätter) entsteht

1979
Berufung zum Professor mit künstlerischer Lehrtätigkeit für Malerei und Grafik an der Humboldt-Universität

Einrichtung und Leitung der Druckwerkstatt in der Burgstraße 26

radiert sechs Miniaturen zum Thema „Verletzte Bäume“

1980
zeichnet die Verwüstungen rund um Nordhausen nach der Sturmkatastrophe von 1980, beginnt mit der Folge „Nach dem Sturm“
(bis 1982 entstehen sechs großformatige Tiefdrucke)

es entsteht die Mezzotinto „Vaters Uhr – 6 Steine“

1981
Studienaufenthalt auf Schloss Burgk, auf Einladung von Lothar Lang

1982
radiert die Folge „Baumtorsi“ (insgesamt entstehen bis 1983 zwölf Miniaturen)

1983
Studienreise nach Wien und München

es entsteht bis 1987 die Folge
„Berliner Stadtansichten“ mit sieben Arbeiten

Es entsteht die Folge „Große Gleichnisse“

1986
Studienreise nach Belgien

Tod der Mutter

1987
Studienaufenthalt in Belgien

die Kassette „Alles verfault, was ohne Wurzeln ist.“ mit zehn Kaltnadelradierungen entsteht

1988
die Kassette „… und die Erde wird aufblühen im Lenz.“ mit zwölf Kaltnadelradierungen wird von Manfred Schmidt (Galerie a, Berlin) herausgegeben

Diagnose der Krebserkrankung

1989
Emeritierung

radiert seine letzte große Arbeit (die Nummer 304 im Werkverzeichnis der Druckgrafik / Tiefdrucke) „Herbstlicht“ (für Ingeborg)

Werk hier ansehen

1991
am 5. Januar in Berlin gestorben, Beerdigung auf dem Städtischen Friedhof 5 in der Germanenstraße, später erfolgt eine Umbettung auf den Städtischen Friedhof 3, Am Bürgerpark 24 (Abt. 18-0085/0086)

Das Grabmal schuf 1992 der Bildhauer Robert Metzkes.

Weiterführende Informationen

> Gerenot Richters künstlerische Entwicklung

> Zu Richters Grafikfolge „Nach dem Sturm“

> „Hommage und Gleichnis“ bei Gerenot Richter

> Kunstdialoge bei Gerenot Richter

> Eintrag bei Wikipedia

> Bildatlas Kunst in der DDR

> Übersicht ausgewählter Publikationen und Quellen


Weggefährten und Künsterkolleg:innen von Gerenot Richter (Auswahl)

Günter Ehrlich
Siegfried Winkler
Hans-Dieter Grampp (1927-2013)
Konrad Zeller (1927-2007)
Hans Dahm (1921-1998)
Klaus Schilde (1926-2020)

Wolfgang Frankenstein (1918-2020)
Johannes Prusko (*1929)
Dietrich Kunth (*1926)
Martin Kloß (1930-1984)
Norbert Weinke (1929-1999)
Erhard Schmidt (*1933-2021)
Barbara Müller-Kageler (*1938)
Roland Berger (*1942)
Helmut Müller (*1953)
Marieluise Schaum
Bernd Frank
Eva Böhm

Walter Herzog (*1936)
Harald Metzkes (*1929)
Konrad Knebel (*1932)
Manfred Butzmann (*1942)


Schülerinnen und Schüler von Gerenot Richter (Auswahl)

Kerstin Abraham (*1956), Künstlerin
Sabine Barber (*1941), Künstlerin
Charlotte Bieligk, Künstlerin
Ljudmila Bruchholz (*1953), Kunstwissenschaftlerin
Angelika Bunke (*1951)
Michael Diller (1950-1993)
Wolfgang Domröse (*1948)
Frank Fezer (*1964), Künstler
Anke Fleischer (*1961)
Ralf Frenzel
Bogomil J. Helm (*1954)
Hartmut Hornung (*1952)
Annelie Kaduk
Siegried Kalpin
Kathleen Krenzlin, Galerieleiterin
Hellmut Martensen (*1953)
Barbara Meinharth (*1953)
Felix Müller (*1969)
Helmut Müller (*1953)
Joachim Pohl (1947-2022), Galerist
Götz Schallenberg (1945-2017)
Karin Scheel, Galeristin
Bernd Streiter (*1962)
Armin Stübe (*1948), Fachschuldozent, Galerist, Künstler
Detlef Schweiger (*1958), Künstler
Ruth Tesmar (*1951), Künstlerin, Universitätsprofessorin
Michael Voges (1953-2002), Künstler
Christina M. Wilsky (*1954), Künstlerin, Kunstpädagogin
Ruth Zadek (*1953), Künstlerin
Anke Zeisler, Galeristin