Kirche am Weg / Rad-Wander-Kirche,
Blumenower Straße 1, 16775 Gransee-Dannenwalde,
30. April – 5. Juni 2016
Die erste Ausstellung ist in der Kirche am Weg (auch Rad-Wander-Kirche) in Dannenwalde nördlich von Berlin zu sehen. Diese relativ kleine Kirche wurde 1821 vom Baumeister Hermann (1784-1842) aus dem nahen Zehdenick, einem Schüler Gillys bzw. Schinkels, im neugotischen Stil erbaut. Der eigenwillige, klar gegliederte Bau mit seinem langgestreckten achteckigen Grundriss wird heute neben den Gottesdiensten durch einen Kulturverein auch für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen im Kirchenraum und auf den Emporen genutzt.
Dieser Kirchenraum ist der ideale Ausstellungsort für Richters existenzialistische Grafikfolge „Nach dem Sturm“, die den Schwerpunkt dieser Ausstellung bildet. Dazu kommen weitere Grafiken und Zeichnungen, in denen Bäume ein zentrales Bildmotiv darstellen, wie bei Blättern aus der Hommage-Folge und der Folge der „Gleichnisse“.
Domgalerie, Domplatz 3, 15517 Fürstenwalde,
1. Juli – 28. August 2016
In den 1980er Jahren entstanden Richters Hommage-Grafiken und die Gleichnisse. Gezeigt werden sie in der Domgalerie unmittelbar neben dem Dom der Kleinstadt Fürstenwalde nordöstlich von Berlin.
Beide Thematiken, jeweils teilweise in Folgen zusammengefasste Einzelgrafiken, haben viel gemeinsam: Den dicht gedrängten Bildaufbau, oft simultane Szenerien und obwohl manchmal gleichzeitig entstanden, bauen sie aufeinander auf, so bilden die Gleichnisse einerseits die gestalterischen Fortsetzungen der Hommage-Grafiken, anderseits überschneiden sie einander. Dann sind einzelne Hommage-Blätter gleichzeitig Gleichnisse und umgekehrt.
In all diesen Grafiken nimmt Gerenot Richter in unterschiedlicher Weise Bezug auf seine künstlerischen Vorbilder, bekennt sich zu seinen Wahlverwandten, sei es, indem er Motive aus Werken dieser Künstler in seine Bildgestaltung einfügt oder indem er deren Gestaltungsweise folgt.
Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude Lichthof Ostflügel,
Unter den Linden 6, 10177 Berlin,
25. Oktober – 16. November 2016
Immer wieder widmet sich Gerenot Richter der Darstellung seiner Stadt Berlin als Stadtlandschaft. Besonders interessiert ihn dabei die historische Mitte, das kulturelle Zentrum, war doch hier auch sein langjähriger Arbeits- und Wirkungsort am Institut für Kunsterziehung der Humboldt-Universität mit Blick über die Spree auf die Museumsinsel.
Schildert er in den Lithografien und Radierungen aus den Anfangsjahren den Auf- und Wiederaufbau der Stadt fast dramatisch, in einer oft düsteren Stimmung, sind es später markante Bauwerke als historische Zeugnisse, jetzt atmosphärisch detailgenau und in teilweise panoramahaften Raumproportionen.
Hinzu kommen Impressionen von Städten, die vor allem im Zusammenhang mit seiner Lehrtätigkeit bei den Pleinairs und Praktika mit seinen Studenten entstehen, wie Hoyerswerda mit den Braunkohletagebauen und Warnemünde mit der Küstenlandschaft, sowie von Reisestationen, wie Leningrad, Moskau, Budapest und Nowgorod. Von vielen dieser Reisen bringt er, Schnappschüssen gleich, solche Impressionen mit, in denen die Stadtsilhouetten immer wieder eine große Rolle spielen: Putbus, Rostock, Wismar, Dresden und Brügge.
Ausstellung in der Galerie 100, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin,
23. November 2016 – 11. Januar 2017
Einsichten und Eindrücke, die Gerenot Richter auf seinen Reisen sammelt, finden immer wieder in unterschiedlicher Weise ihren Niederschlag in seinen Bildern. Neben privaten Reisen sind es die Praktikumsfahrten mit seinen StudentInnen.
Zu einer ganzen Bildersuite in Einzelblättern und Folgen zählen die Landschaftsgrafiken von der Ostseeküste, ob nun von der Insel Rügen oder von der Halbinsel Fischland-Darß um das Künstlerdorf Ahrenshoop. Dabei knüpfte er in den Küstenbildern der zweiten Hälfte der 1970er Jahre, zusammengefasst in der Strandläuferserie, an die heroische Landschaftsdarstellung an. Gezeigt werden diese Grafiken in der kommunalen „Galerie 100“ in Berlin-Lichtenberg.
Die Steilküste mit ihren schroffen Landschaftsformen und generell die Küstenlandschaften erinnern an die kantigen Formen der traditionellen Meeres-, Gebirgs- oder Waldlandschaften. Groß, gewaltig, urtümlich und fantastisch stellt Gerenot Richter Natur und Landschaft gegen die Menschen, die meist klein als Strandläufer unten in der Tiefe oder in der Ferne zu sehen sind. Er knüpft in diesen Grafiken ganz bewusst an die heroische Landschaftsdarstellung an, wie sie sich ab dem 17. Jahrhundert entwickelt hat. Der Mensch wird zurückgenommen, die Natur dominiert.
Nur idealisiert Richter die Landschaft nicht, er schildert sie mit einem detailreichen Realismus und mit fast topografischer Genauigkeit. Selten fügt er antikisierende Elemente ein, wie in „Strandläufer VII“ von 1981 einen Nike-Torso, angelehnt an die „Nike von Samothrake“ aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Die fehlenden Schwingen ersetzen die Flügel einer Möwe, die von der Figur aus zum Flug ansetzt. Der Gleichnis-Charakter der späteren Werke deutet sich in solchen Grafiken schon an. Das Motiv der Strandlandschaft spielt außerhalb dieser Folge in vielen Radierungen Richters eine Rolle.
Galerie im Neuen Rathaus, Kunstverein Templin e.V., Prenzlauer Allee 7, 17268 Templin,
21. Januar – 15. März 2017
Diese Ausstellung spannt einen Bogen vom Früh- bis zum Spätwerk des Künstlers, lässt damit seine bildkünstlerische Entwicklung deutlich werden. Richters realistische Wiedergabe der heimatlichen Landschaft entwickelte sich über einen klassischen und dann durchaus auch romantischen Realismus hin zu einer realistischen, metaphorisch aufgeladenen Landschaftsdarstellung.
Grafik Studio Galerie, Rigaer Straße 62, 10247 Berlin,
31. März – 28. April 2017
In der kleinsten Galerie der Ausstellungsreihe werden Gerenot Richters Miniaturgrafiken gezeigt. Der Künstler beherrscht in seinen Radierungen nicht nur das relativ große Bildformat, sondern auch das kleine Format, die Miniatur. Dabei kann er durchaus, wie in den großen Formaten, auch in diesen Miniaturbildern ganze Bildgeschichten erzählen oder zum Beispiel Stadtlandschaften darstellen.
Fast alle Motive, die er in den großen Formaten abhandelt, sind auch hier zu finden, präzise bis ins Detail. Aber in diesen Miniaturen finden sich auch Einzelmotive, wie der Baum. Damit können diese Kleingrafiken auch wie Studienblätter zu den großen Grafiken anmuten.