Aus der Laudatio von Helmut Müller zur Ausstellungseröffnung in der „Galerie Helle Panke“, Berlin 2011
Unsere Ausstellung … zeigt ausgewählte Blätter aus drei Jahrzehnten, bis auf wenige Ausnahmen auf die drei Ausstellungsräume geordnet. Diese Gliederung folgt weitestgehend der künstlerischen Entwicklung Gerenot Richters. In der ersten Periode integriert sich Richter völlig in den Stil der Zeit (1960er Jahre) und in der zweiten erreicht er mit der zunehmenden Individualisierung in der Kunst der DDR auch die Vollendung seines eigenen Individualstils (1970er Jahre). Dieser künstlerische Entwicklungsprozess ist bei ihm zunächst ein Vorgang der Beschränkung, der zunehmenden Konzentration auf die Technik der Radierung; Ölmalerei, Aquarelle, Gouachen und Lithographien gibt es von ihm nur bis zum Beginn, vereinzelt bis zur Mitte der 1970er Jahre.
In den Zeichnungen und Radierungen dieser zweiten Periode zeigt sich eine Übergangsphase, eine Zeit des Suchens und Experimentierens, in der sich der neue Stil herauskristallisiert und der dann in den 1980er Jahren seine Vollendung erreicht. Das ist die Zeit, in der die Meisterwerke entstehen, die man mit dem Namen Gerenot Richter verbindet. 1983 entstand das erste der „Gleichnisse“, dann jährlich mindestens ein weiteres dieser großen Blätter und nebenher noch eine Fülle kleinerer bis kleinster Radierungen. Diese Gleichnisse bilden meist den Schwerpunkt, das Kernstück jeder Richter-Ausstellung, auch wir bekommen vier davon zu sehen.
Die Ausstellung zeigt Landschaftsdarstellungen aus drei für Richter wichtigen geographischen Gebieten, die sich wie ein roter Faden durch seine gesamte Schaffenszeit verfolgen lassen:
1. Lausitz,
2. Ostseeküste und
3. Stadtlandschaft (insbesondere Berlin).
Ausstellung vom 15. November 2011 bis 20. Januar 2012 in der Galerie „Helle Panke“
Vernissage
Einführung: Helmut Müller
Musik: Christian Raudszus (Violincello)